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Aber auch ein Nebenberuf ist ein Beruf und in diesem Fall ein selbstständi-
ger. Kein Arbeitgeber bezahlt Sie hier und führt automatisch für Sie die
gesetzlichen Beiträge und Steuern ab. Sie selbst sind jetzt der Chef; mit allen
Vorteilen, aber auch mit allen Pflichten. Das freut, aber ängstigt immer auch
ein wenig, denn plötzlich ist man auf fremdem Terrain und scheinbar exis-
tenzielle Fragen lauern im Hintergrund:
Darf ich neben meinem Arbeitsverhältnis überhaupt selbstständig sein?
War da nicht eine Klausel in meinem Arbeitsvertrag?
Wie melde ich ein Gewerbe an?
Muss ich jetzt erst einmal einen Buchhaltungskurs belegen?
Wie geht das mit den Steuern?
Was tun? Jetzt schlägt die Stunde der Ratgeber, sei es in Gestalt von Men-
schen oder Büchern:
- Menschliche Ratgeber wollen Ihr Geld und sie werden bemüht sein, Ihnen
die Materie so kompliziert zu schildern, dass Sie gar nicht anders können, als
dankbar Ihre scheinbaren kaufmännischen Probleme in diese wissenden
Hände zu legen - und dafür natürlich einen nicht unerheblichen (meist mo-
natlichen) Geldbetrag zu zahlen.
- Bücher und Autoren wollen natürlich auch Ihr Geld. Zudem erschlagen sie
Sie zumeist mit einer Unmenge an Informationen, denn Sie wollen und
müssen allen möglichen Varianten einer Existenzgründung gerecht werden.
Außerdem füllt all dies viele Seiten und dicke Bücher sehen einfach wichti-
ger aus.
Aber brauchen Sie eigentlich all dieses Wissen?
Dieses Buch ist ein Fond!
Ich meine natürlich keine Geldanlage. Darüber sprechen wir, wenn Sie mit
Ihrem neuen Geschäft richtig erfolgreich geworden sind.
Ich spreche vom Kochen. Ein Fond (französisch = Grund; Grundstock) ent-
steht durch das langsame gänzliche Einkochen von Flüssigkeiten. Durch den
Wasserentzug wird er konzentriert und geschmackvoll und ist die Grundlage
für jede gute Soße. Einen guten Fond herzustellen, bedeutet viel Arbeit. Man
sieht es ihm (leider) nicht an, aber man schmeckt es.